Marschmusikbewertung

Die Marschmusikbewertung

Die Marschmusikbewertung unterstreicht die Bedeutung einer geordneten Musik in Bewegung und dient der Perfektionierung des optischen und musikalischen Auftretens der Musikkapelle in der Öffentlichkeit. Sie zielt auf eine attraktive Darstellung der Marschmusik durch musikalische Exaktheit, kultivierte Interpretation und einheitliche Bewegungsabläufe ab.

Gemäß des geltenden Reglements für Marschmusikbewertungen im ÖBV sind fünf Bewertungsstufen (A, B, C, D, E) vorgesehen, die folgende Kriterien beinhalten:

  • Auftreten des Stabführers
  • Ausführung der gegebenen Kommandos durch die Musiker
  • Musikalische Leistung
  • Optischer Gesamteindruck.

Die Bewertung erfolgt durch drei Juroren (Bewerter) anhand eigenen Bewertungsberichte, in denen auf die einzelnen Phasen der Marschwertungsstufen sowie auf die musikalische Darbietung Bezug genommen wird. Analog zu den Konzertwertungsspielen sind auch bei der Marschmusikbewertung fünf Beurteilungsgrade vorgesehen:

Bewertungskriterien innerhalb der einzelnen Stufen

Stufen A:

  1. Antreten
  2. Abmarschieren mit Einschlagen
  3. Defilierung, kann situationsbedingt sowohl nach rechts, als auch nach links erfolgen.
  4. Schwenken im Spiel
  5. Abreißen mit akustischem Aviso
  6. Halten
  7. Abtreten

Stufe B:

  1. Antreten
  2. Abmarschieren mit Einschlagen
  3. Halten mit klingendem Spiel und akustischem Aviso
  4. Abmarschieren im Spiel mit akustischem Aviso, nach ca. 8 Takten Spiel am Stand
  5. Defilierung
  6. Schenk im Spiel
  7. Abreißen mit akustischem Aviso
  8. Halten
  9. Abtreten

Stufe C:

  1. Antreten
  2. Abmarschieren
  3. Abfallen
  4. Aufmarschieren
  5. Halten mit klingendem Spiel und akustischem Aviso
  6. Abmarschieren im Spiel mit akustischem Aviso, nach ca. 8 Takten Spiel am Stand
  7. Defilierung
  8. Schwenk im Spiel
  9. Abreißen mit akustischem Aviso
  10. Halten
  11. Abtreten

Stufe D:

  1. Antreten
  2. Abmarschieren mit Einschlagen
  3. Abfallen
  4. Aufmarschieren
  5. Halten mit klingendem Spiel und akustischem Aviso
  6. Abmarschieren im Spiel mit akustischem Aviso, nach ca. 8 Takten Spiel am Stand
  7. Defilierung
  8. Nach Beendigung der Defilierung breite Formation einnehmen mit einem Abstand zwischen den Musikern/Musikerinnen: ca. 1 m
  9. 1. Große Wende
  10. Rückmarsch in breiter Formation
  11. 2. Große Wende (wird nicht bewertet, kann auch entfallen)
  12. Enge Formation
  13. Schwenken im Spiel
  14. Abreißen mit akustischem Abiso
  15. Halten
  16. Abtreten

Stufe E:

  1. Antreten
  2. Abmarschieren mit Einschlagen
  3. Abfallen
  4. Aufmarschieren
  5. Halten mit klingendem Spiel und akustischem Aviso
  6. Abmarschieren im Spiel mit akustischem Aviso, nach 8 ca. Takten Spiel am Stand
  7. Defilierung
  8. Nach Beendigung der Defilierung breite Formation einnehmen mit einem Abstand zwischen Musikern/Musikerinnen: ca. 1 m
  9. Große Wende
  10. Enge Formation
  11. Show-Elemente: z.B. Schnecke, Kreis, Achterfigur, Stern, Karree, etc.
  12. Schwenk im Spiel
  13. Abreißen mit akustischem Aviso
  14. Halten
  15. Abtreten

Die große Wende

  1. Der (Die) Stabführer(in) wendet zuerst und geht am Mittelmann (3) rechts vorbei zwischen die Reihen 2 und 3.
  2. Die Marketenderinnen, die vor den Reihen 1 und 5 marschieren, gehen in die in Skizze XV angegebene Richtung.
  3. Der (Die) Kapellmeister(in) folgt dem (der) Stabführer(in).
  4. Das erste Glied beginnt mit der großen Wende, sobald sich der (die) Stabführer(in) auf gleicher Höhe befindet: alle Musiker(innen) nehmen den in der Skizze angegebenen Weg. Dabei ist stets auf die korrekte Einhaltung der Seitenrichtung zu achten.
  5. Die Reihen 2, 3 und 4 müssen bei der Wende kurz treten, die Reihe 1 und 5 marschieren in normalem Schritt.
  6. Der kurze Schritt ist bis zum akustischen Zeichen nach der großen Wende beizubehalten.

grosse_wende

 

Die Schnecke

Diese Figur kann sowohl nach rechts als auch nach links begonnen werden. Dabei ergibt sich folgender Ablauf (siehe Skizze):

  1. Der (Die) Stabführer(in) geht zum linken (rechten) Flügelmann und nimmt dort in Marschrichtung Aufstellung. Er (Sie) führt das erste Glied links (oder rechts) in die Schnecke.
  2. Die folgenden Musiker/innen drehen sich mit entsprechendem Tiefenabstand nach links (rechts).
  3. Die folgenden Glieder schließen an den/die jeweils letzten Musiker/innen des vorherigen Gliedes mit einer Links-(Rechts-)drehung an.
  4. Der Abstand zwischen den Windungen der Schnecke soll etwa 1,5 m betragen.
  5. Während der Abwicklung der Drehung und des Aufschließens der Glieder marschieren jene Glieder, die noch nicht in Aktion sind, auf dem Stand oder schließen ständig auf.

Auflösung der Schnecke:

  1. Marschieren alle Musiker/innen in der Schnecke, wendet der (die) Stabführer(in) zum Gegenzug.
  2. Außen angekommen, führt der (die) Stabführer(in) das 1. Glied auf den Platz und bleibt nach einer Rechts-(Links-)drehung stehen. Die Musiker/innen des 1. Gliedes marschieren zum Normalabstand auf und ordnen sich ebenfalls nach einer Rechts-(Links-)drehung in die Marschformation ein. Sie marschieren mit kurzen Schritt in die Gegenrichtung des Anmarsches.
  3. Die weiteren Glieder ordnen sich analog zum 1. Glied ein und folgen diesem.
  4. Sind alle Glieder eingeordnet, gibt der Spieler der Großen Trommel das Zeichens für den normalen Schritt (S.82). Auf dem nächsten schweren Taktteil wird wieder in normalem Schritt marschiert.

schnecke